Die Sprachlosigkeit geht weiter ...

Zunehmend Fassungslos.
 

Ich habe mich,
vor ein paar Tagen,
an einen Antrag
auf Leistung
von der
Berufsunfähigkeits-
versicherung gesetzt.

Ach du meine Güte.
 
Nicht nur,
dass diese
kognitive Anstrengung,
sofortiges
Symptomchaos
auslöste,
ich habe auch
folgendes
wiedermal
mit Erschrecken
festgestellt.
 
Alles was ich
bislang erlebt habe
geht es noch
zu toppen.
 
 Um diesen Antrag
zu stellen,
muss man sich
nicht nur 'ausziehen',
sondern
Sie schauen auch noch
mit der 'Lupe',
in jede 'Öffnung
deines Körpers'
und Lebens hinein.
 
Wow!!!

Bin ich versichert
oder
bin ich versichert?

Sie wollen u.a.:
  • Einen Lebenslauf
  • Alle Operationen,
  • Alle Rehas
  • Alle Medikamente,
die ich JEMALS
Im Leben hatte oder
genommen habe
🤣🤣🤣🤣 uvm.

Vielleicht auch noch
das letzte
Blitzerfoto gefällig?

Sobald mein Roman
fertig ist,
und bis Sie den bearbeitet haben,
ist mein Körper
verwest. 😵‍💫

Liebe Leute,
DEUTSCHE BÜROKRATIE!
So einfach.

Und das nur,
weil wahrscheinlich
mal wieder
irgendein Schlaumeier
meinte,
sich auf Kosten
anderer,
ein schönes Leben
zu  machen.
 
Danke dafür.
 
Leider wird es
diese Menschen
immer geben.
Man nennt sie auch
Betrüger.
 
Und natürlich
geht es wiedermal
In allererster Linie
ums Geld.
Geld,
welches niemand
bezahlen,
sondern jeder
nur kassieren will.
 
In diesem Fall eben
die Versicherung.
 
Ich habe bezahlt.
Jeden Monat.
Jahrelang.
Für den Fall der Fälle.
Dieser Fall
ist nun eingetreten.
Leider.
 
Genau für diesen Fall
ist die Versicherung.

Ich bin krank,
versichert
und dann sollte
bitte bezahlt werden.
 
Nachweise
gut und schön.
Man kann es jedoch auch übertreiben.
 
Sollte ich
Leistungen erhalten,
gehen diese sowieso
zur Selbstversorgung
'Hilfe zur Selbsthilfe'
drauf.
 
Solang es keine Mittel
und Therapien gibt,
investiert man selbst
in alles,
was Symptome
lindern könnte,
wenn auch bislang
nichts gesund macht.
 ~~~
 Langsam erhole ich mich von der letzten PEM. 
Die, wie es scheint immer einen 
zusätzlichen Schub auslöst.
Ob Rheuma oder Sarkoidose ist nicht immer klar zu differenzieren.
Vielleicht auch
einfach beides.
 
Mit Bedarfnedikation
funktioniere ich
wieder halbwegs.
 
Kognitive  Schwankungen
sind dann an der Tagesordnung.
 
Mein Körper fährt
mit angezogener Handbremse.
Mit aller Gewalt.
 
Mein Hirn ist die Mortorbremse.
Die heult auf
und schreit:
"Nööööö,
wir machen
langsam!!!"
 
Stell dir vor,
du fährst von
A nach B.
 
Dein Auto streikt.
Die Handbremse
ist fest.
Trotzdem fährst du
mit aller Gewalt.
 
Du willst ankommen.
 Einfach am fließenden Verkehr teilnehmen.
 
Schalten?
Fehlanzeige.
 Der erste Gang reicht.
 
Die Motorbremse
gibt ihr Bestes.
 
Alle Warnleuchten strahlen dich
aus dem Armaturenbrett an.
 
Was nun?
Halt.
Stop.
Stehen bleiben.
Das wars.
Hier und jetzt.
Die Fahrt ist zu Ende.
 
Tja, wenn es
so einfach wäre.
 
Natürlich fährst
DU
nicht weiter.
 
Du hälst an,
rufst dir Hilfe,
den Abschleppdienst,
ein Taxi oder Freunde, die dir helfen.
 
Und da
liegt das Problem.
 
Bei ME
gibt es keinen Abschleppdienst.
 
Pflegedienste sind überfordert, unterbesetzt und kennen sich mit der Krankheit nicht aus.
Genauso wie Ärzte, Krankenhäuser und 
z.T. auch Angehörige.
 
Als wäre der Abschleppwagen zu klein für dein Auto.
 
Und es gibt
kein Taxi.
Vielleicht gibt es
einen Freund.
 Jedoch ist der gerade
am anderen
Ende der Welt
und kann gar nichts
für dich tun.
Außer mal zuhören.
Vielleicht.
Sollte die Verbindung
funktionieren
und nicht gerade
Nacht sein.
 
Und dann?
 
Dann gibt es die einen, die Herr der Lage sind und bleiben.
Sie stellen sich
an den Straßenrand
und warten.
Irgendwann
wird wohl Hilfe kommen.
 
Und dann
gibt es mich.
Die,
die die Nerven verliert.
 Die, die im Kopf Karussell fährt.
Die, die anfängt
zu weinen.
Aber leise und still,
damit niemand
etwas merkt.
Die,
die einfach losläuft.
In irgendeine Richtung.
Es muss ja
irgendwie weitergehen.
 
 Auch die,
die dann denkt:
"Wenn ich doch nie losgefahren wäre.
Erde tu' dich auf.
Wenn ich
doch einfach
nicht da wäre.
Wenns mich nicht gäbe, wäre das alles
nicht passiert.
  Dann würde ich keinem zur Last fallen.
Ein wenig unsichtbar.
Wäre schön.
Ab und zu.
Wenn die Gedanken nicht fassen können.
Nicht begreifen können.
Zu langsam sind.

Ich müsste mich
nicht anstrengen
 und nicht aushalten.
Ich kann nicht mehr."
 
Auch DAS
sind nur Phasen.
Sie gehören zur PEM.
Kognitive Schwankungen.
Völlig normal.
Ja, depressive Verstimmungen,
die einem echt zusetzen.
Trotzdem noch lange keine Depression.
 
Mit diesen Gednaken
möchte ich jedoch niemanden belasten.
 
Deshal
schweige ich dann.
Meistens.
 
Die Gedanken sind da. Sie bedrängen mich.
Sie lähmen zusätzlich und machen es
schwer zuzuhören,
zu begreifen
und vor allem
zu lachen.
Ich kann sie 
(Leider!)
nicht abschalten
oder aussetzen.
Ich passe nur auf,
dass sie mich
nicht beherrschen.
 
Ich lebe.
Ich bin nicht tot.
Ich bin krank.
Und trotzdem
bin ich ich.
 
Auch das geht vorbei.
Das mache ich mir
immer wieder neu bewusst.
 
Das braucht Zeit
und Kraft.
Kraft die mir eben genau fehlt.
So oft.
 
Diese Erkrankung nimmt sich die Zeit,
die sie haben will.
 
Meine Zeit.
 
Und ich werde sauer, wenn sie an meine
Nächsten geht.
Wenn sie mich
so lähmt,
dass meine Kinder
auf ihre Mama
verzichten müssen.
 
Wenn ich als Frau
meinem Mann
zu Last falle.
 
Wenn ich
nicht mehr ich bin,
sondern die Krankheit
in mir überwiegt.
 
 Heute?
Bin ich sauer.
 
Es kommen auch wieder andere Tage.
 
Aber am heutigen Tag
bin ich sauer.
 
Muss auch mal sein.
 
 
 
 

 

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