Eine gute Frage.
Schon wieder sind
einige Tage vergangen.
Mein körperliches Training
läuft gut, wenn gleich es auch
sehr, sehr anstrengend ist.
Vor einigen Tagen
wurde ich gefragt:
"Hast du eigentlich
Stunden reduziert,
weil du dass wolltest
oder weil du nicht mehr schaffst?"
Gute Frage.
Also in jeden Fall
habe ich mich für eine
Stundenreduzierung entschieden,
um nicht ausgesteuert zu werden.
Auch, aus der Angst heraus,
mich direkt wieder zu Überfordern.
Heute bezweifle ich tatsächlich,
dass ich es zur Zeit leisten könnte
wieder ganze Tage zu arbeiten.
Oder besser:
Nein, ganze Tage würde ich
nicht schaffen!
Doch wer würde
mir das bescheinigen.
Bescheinigen,
dass mir durch diese Erkrankung
Nachteile entstanden sind,
die mir keiner zurück gibt,
wieder weg macht,
wieder gut macht?!
Eine Entschädigung dafür zahlen,
was ich an Verlust habe/mache,
gemacht habe?
Niemand.
Kein Arzt,
geschweige denn
ein Gutachter.
Nein, dafür muss ich
höchstwahrscheinlich
"voll" arbeiten und
zusammenbrechen,
Fehler machen,
die nicht tragbar sind
und wieder
außer Gefecht gesetzt sein.
Nein danke!
Die Dankbarkeit über
die wiedererlangten Fähigkeiten
und Möglichkeiten,
ist größer als die Unvernunft,
jetzt mit Gewalt,
etwas zu erzwingen,
was nicht funktionieren wird.
~~~
In dieser Woche musste ich
wieder eine vermehrte
Vergesslichkeit erleben.
Ich habe Termine
verbindliche Rutinetätigkeiten
und Verabredungen vergessen.
Auch brauchte ich einfach
wieder mehr Schlaf.
Es ist kein Vergleich
zu dem Zustand vor der Nikotinpflastertherapie.
Ich würde es auch nicht
Rückfall nennen.
Vielmehr denke ich,
dass ich mit einer "halben Stelle",
meinem Aufbautraining und dem
"ganz normalen" Alltag,
völlig ausgelastet bin.
Oder schon mehr als das??
Und meine Befürchtung ist,
dass ich die Belastbarkeit
von vor der Infektion,
nicht mehr erreichen werde.
Ich höre schon die Widerworte:
"Ja, wir werden alle nicht jünger."
"Das ist doch ganz normal.
Das passiert mir auch."
"Das hat doch jeder mal."
"Das heisst ja nicht,
dass das mit Cotona zu tun hat."
Doch.
Genau das
möchte ich damit sagen.
Denn das, wovon ich rede,
ist eben keine "normale"
Vergesslichkeit.
Es ist kein "normaler"
Alterungsprozess,
bei dem Belastbarkeit abnimmt.
Es ist keine "normale" Müdigkeit,
die nach einer Anstrengung
"ganz normal" eintritt.
Und es sind Nervenschmerzen,
kein reiner Muskelkater,
der die Beine durchzieht.
Wer mich fragt:
"Wie gehts dir?"
Bekommt die Antwort:
"Gut!"
Das ist so.
Das dahinvegetieren hat ein Ende.
Immerhin kann ich wieder
zur Arbeit gehen,
habe soziale Kontakte,
kann mich bewegen
und habe keine
Reizempfindlichkeit mehr.
Alles ist besser als das, was war.
Trotzdem muss ich
(mir) eingestehen,
dass ein Jahr,
die meißte Zeit liegen,
nicht in 4, 6 oder 12 Wochen
wieder gut ist.
Auch wenn das Schlimmste
vorbei zu sein scheint:
Was wirklich wieder gut wird
und ob bleibende Schädigungen
vorhanden sind,
wird wohl nur die Zeit zeigen.
~~~
Lieber Gott,
gib mir Geduld.
Aber bitte sofort.
In diesem Sinne:
Ein schönes Wochenende.



Kommentare