3:30 Uhr


Was tun,
wenn man nicht
schlafen kann?

Blog schreiben?!

3:30 Uhr
Ich habe Schmerzen,
liege schon einige Zeit wach
und wälze mich
von Links nach Rechts
und vom Bauch
auf den Rücken.
Ich komme nicht zur Ruhe.

Schließlich stehe ich auf.

Nach der Einnahme
von Medikamenten
und einem schlichten
frühen Frühstück,
lege ich mich
auf mein Sofa.

Dort liege ich.
Die meiste Zeit.

Nicht aus Faulheit
oder Bequemlichkeit,
sondern,
weil ich mehr nicht kann. 

Die Kraft fehlt.
Die Kraft,
die mir für einen Tag
zur Verfügung steht,
muss gut eingeteilt werden.
 
Um so wenig wie möglich
auf fremde Hilfe
angewiesen zu sein.

Für ganz normale,
alltägliche Dinge.

Alltag?
Habe ich keinen mehr.
Zumindest keinen,
der mich auch nur ansatzweise,
an mein Leben,
vor  meiner ersten Coronainfektion,
erinnert.

Regelmäßiges Aufstehen
und Bewegung ist gut.
Und super wichtig.
Mache ich auch.

Jedoch,
ein klein wenig zuviel
und schon ist eine
Verschlechterung
zu spüren.

Ich versuche es dir zu beschreiben.

Kennst du die Grippe?
Also, eine echte Grippe.
Andere sagen auch 'Männerschnupfen'.
Tststs

Also krank.
Mit einer echten Grippe,
ist man richtig krank.

Gegen eine echte Grippe
ist kein Kraut gewachsen.

Sie kommt drei Tage,
bleibt drei Tage
und geht drei Tage.

So sagen die einen.

Die anderen:
Sie dauert 14 Tage.
Ohne Medikamente.
Zwei Wochen
mit Symptomlinderungsmitteln.

Egal.
Jedenfalls,
...wenn du Tag Drei und Vier
(sind meist die schlimmsten)
überstanden hast,
die erste ganze Mahlzeit
zu dir nimmst,
das Kauen,
aber noch zu anstrengend ist,
dass du sofort
Schweißausbrüche bekommst...,
du weißt was ich meine?

...wenn du dich
ins Bad schleppst
und zurück auf dein Krankenlager,
das Gefühl der totalen Erschöpfung erlebst
und einfach nur wünschst
es geht vorbei?

Wenn du liegen bleibst,
weil du weißt,
es geht vorbei
und alles andere
bringt noch gar nichts?

Du willst,
aber du kannst nicht?!

Weißt du was ich meine?
 
Hat soweit jeder schon Mal durchgemacht.

Das ☝🏻 
ist meine durchschnittliche Tagesform.
Nicht die gute.
Auch nicht die schlechte.
Die 'normale'.

Frage:
Wem würdest du
in diesem Zustand
zu einem Aufbautraining
raten?

Hoffentlich niemandem.

Wird nicht vielmehr
davor gewarnt,
zu früh wieder zu agieren,
weil es zu oft
vorgekommen ist,
dass sich z.B.
der Herzmuskel
entzündet hat?

Folgeschäden,
wegen nicht auskurierten Erkrankungen?

Ist jetzt nicht wirklich das,
was mir noch fehlt.

Und ja,
ich gebe dir Recht,
wenn du behauptest:
"Aber wenn du so viel liegst,
bauen sich deine Muskeln
immer weiter ab."

Ach! Tatsächlich?
Ja, richtig.

"Dann musst du etwas
dagegen tun?" Meinst du?

"Was denn bitte?
Aufbautraining?"

Willkommen
in der Teufelsspirale
von ME/CFS.
 
Was soll ich tun?
Doch ein
Aufbautraining starten?

Welches definitiv wieder
in eine Verschlechterung führt!

Oder doch warten,
bis das Schlimmste
vorbei ist und dann
mit Bewegung beginnen.

Joooaaaa,
aber wann
ist das Schlimmste
vorbei?

Es hört einfach nicht auf.
Bei ME/CFS
hört der Zustand
'nach Tag Drei oder Vier'
nicht auf.
Er hört einfach nicht auf.
Er hört nicht auf.
Er hört NICHT auf.
Er hört nicht auf.

Punkt.
Merkst du was?

Es nervt.
Ja, mich auch.

Kommt dann plötzlich,
wie aus dem Nichts,
ein Tag,,
an dem es
'besser zu sein scheint'?
Ja, kann sein. 
Kommt vor.
Natürlich
bewege ich mich dann!

Natürlich fange ich dann an.
Wieder
und wieder
und wieder
und wieder,
fange ich an mich zu bewegen.

Wichtig!
Bewegung!
Keine Belastung!

Belastung?
Wann beginnt die eigentlich?

Wann bei dir
BELASTUNG 
beginnt, weiß ich nicht. 

Vielleicht,
bei einem Arbeitstag,
von acht Stunden,
bei dem du keine Pause machen konntest?

Das ist belastend.

Vielleicht,
wenn du vor lauter Terminstress
deinem Hobby
erst eine Stunde später nachgehen konntest?

Stress ist belastend.

Vielleicht,
wenn du einen Partner
oder eine Partnerin
krank zu Hause hast?

Sorge und Fürsorge
ist belastend.

Vielleicht einfach formuliert:
Wenn du
'ins Schwitzen'
kommst?!
Nicht im Training.
Nicht im sportlichen Sinne.

Kranker Kaltschweiß
ist belastend.

Also eine Belastung ist...
(laut Google)


Eine Belastung beginnt ...
...individuell.

Ist oder wird die persönliche
Belastungsgrenze überschritten,
erfolgt ein ganz natürliches:
"Ich kann nicht mehr."

Bei ME/CFS
spricht man von einer Belastungsstörung.
Einer Belastungsintolleranz.

Dieses bedeutet:

Meine Belastungsgrenze
ist zur Zeit permanent erreicht
oder überschritten...

Seit der Coronainfektion
im August 2022
bin ich krank.

Krank s.o. ist Belastung.

Überlastung beginnt bei mir ...
...wenn ich länger als
vier Minuten einem Gespräch folgen muss.

...wenn ich mich aufrichte.
 
...wenn ich aufstehe.

...wenn ich länger
als drei bis vier Minuten stehe.

...wenn ich gehe.

...wenn ich mir eine Tasse Kaffee hole.

...wenn ich mir ein Brot schmiere.

...wenn ich diesen Text schreibe.

... wenn ich mir die Zähne putze.

... wenn ich telefonisch
einen Termin abspreche.

...wenn ich an einem 'guten' Tag
eine knappe Stunde
mit meinem Kind bummeln gehe.

uvm.
 
~~~

Von meinem
"PostCovidCheck"
(~OUT~)
zur Begutachtung
erhole ich mich,
wie es zur Zeit aussieht,
nicht mehr.

Hinzu kommt,dass ich
vor ca. 14 Tagen,
meine 5. Infektion hatte.

Diese löste einen
erneuten Sarkoidoseschub aus.

Seit Gestern geht mal wieder
gar nichts mehr wie gewohnt.

Und 'gewohnt' ist ja schon stark eingeschränkt.

Die Symptomstik der Sarkoidose
hat wieder stark zugenommen.

Die Knötchen am ganzen Körper
haben sich vermehrt,
sind angeschwollen,
Jucken und Schmerzen. 

Meine Nase verkrustet
von Innen wie von Außen.
Heute morgen hatte ich Nasenbluten.
 
Ist,
wie ich mich informieren könnte,
nichts besonders.

Somit heißt es wiedermal:
Liegen bleiben.
Abwarten.
Aushalten.
Durchhalten.
Den Mut
und die Hoffnung
nicht verlieren.
Stark sein.
Für mich und andere.
Weitermachen.

~~~

Woher ich weiß,
dass es Corona war?

Ich habe mich getestet.

Die Pandemie ist vorbei.
Corona nicht.

Die Regeln sind aufgehoben.
Corona hat sich nie an Regeln gehalten.

Das bedeutet jedoch nicht,
dass ich mich nicht mehr testen darf.
Dass es keine Tests mehr gibt.
Ein weglassen von Testungen,
bedeutet nicht, dass Corona nicht da ist.
 
Die Pandemie ist aus.
Der Verstand auch?

Jeder darf sich testen.
 
Jeder darf sich schützen.
 
Und phantastisch wäre,
wenn jeder auch die anderen schützt.

Die Regeln, die es gab,
gab es nicht um uns zu ärgern.

Auch wenn Corona
eine echt ärgerliche
Sache ist.
Nach wie vor!!!

Die Regeln gab es
für uns zum Schutz.
 
Manche Maßnahmen wirkten
und waren bestimmt auch übertrieben.
Jedoch wusste man es damals nicht besser. 

Meine persönliche Meinung:

Wer erkältet ist,
also Symptome zeigt,
(egal ob Corona, Grippe
oder andere bekanntlich,
hochinfektiöse Erkrankungen)
ist krank.
 
Wer krank ist,
sollte zu Hause bleiben.

Wer sich positiv testet,
sollte ebenfalls
zu Hause bleiben.
 
Es will mir einfach
nicht in den Kopf,
wie unverhältnismäßig
man mit dieser
hochinfektiösen Erkrankung umgeht.

Warum hört man
die EGOs so laut schreien:
"Hö, Hö,
Corona ist nur eine Erkältung."

Und kaum einer hört
die stillen Schreie,
aus den abgedunkelten Zimmern,
von denen,
die Corona
aus dem Leben
gerissen hat.

Man will sie nicht.
Ja klar. 
Verstanden.

Man will sie nicht,
also ignoriert man sie?

Sie sind deshalb nicht weg.
Genauso wenig wie Corona.

So funktioniert das nicht.

Doch.
Bestimmt noch eine Weile.

Aber was,
wenn sie dir dein Leben so wegnehmen. 
Denkst du dann immer noch:
Mir doch egal!

Für mich und andere gilt:
Corona ist Schuld
und hat mir
mein Leben genommen.
Doch ich bin nicht tot.

Es hat mir
meine Lebensqualität genommen.
Doch man sieht es mir
kaum an.

Es hat mir Fähigkeiten genommen.
Doch ich habe Wünsche,
Hoffnung und gebe Träume nicht auf.

Corona ist mehr.
Mehr als man sieht.
Mehr als man
sich vorstellen kann.
Mehr als das,
was ich hier versuche
in Worte zu fassen.
Corona kann mehr,
als nur eine
einfache Erkältung sein.

Corona hat
meine Vorerkrankungen verschlimmert.

Corona hat
neue Erkrankungen
bei mir ausgelöst.

Corona hat
so viele Leben zerstört.

Was du tun kannst?
Beiträge teilen.
Spenden.
Forschung unterstützen.
Betroffene ernst nehmen.

Und einmal mehr die Politiker herausfordern.

Nur, weil man uns nicht sieht,
sind wir nicht weg.

~~~

Nur weil du Gott nicht siehst,
bedeutet es nicht,
dass es keinen gibt. 
❤️





Kommentare

Beliebte Posts