Update
Nachdem es mir
zwei Tage (Do+Fr)
mal besser ging,
hab ich mir
am Samstag einen
Kreativ-Verkauf-Bummel gegönnt.
Ca. eine Stunde.
Ich wusste, dass es mir körperlich nicht gut tut,
dafür aber meiner Seele.
Es tat so gut.
Menschen zu sehen,
zu hören und
mitten unter ihnen
zu sein.
Körperlich die totale Herausforderung,
jedoch für die Seele,
so, so wichtig.
Am Sonntag bin ich dann,
dezent übermütig,
zum Godi (Gottesdienst).
Kaum auf einem
Sitzplatz angekommen,
beschlich mich
ein seltsames Gefühl.
Tränen füllten meine Augen.
Nicht zu stoppen.
Das geht nicht gut,
dachte ich, fühlte ich.
Sitzen.
Eine Stunde
oder auch etwas länger.
Es ist Totensonntag.
Ein besonderer Gottesdienst,
in dem unter anderem
meiner Mutter
gedacht werden sollte.
Ich schaffe es nicht.
Also stand ich auf
und
machte mich nach Hause.
Noch bevor der Gottesdienst überhaupt begonnen hatte.
Schade.
Das wars.
Kaum zu Hause,
brach ich zusammen.
Schmerzen
am ganzen Körper.
Einfach nicht mehr bewegen.
Der Tinnitus klingt so laut
wie ein Feueralarm.
Und wieder dieses krankhafte
und erdrückend Gefühl,
dem ich mich
total ergeben muss.
So stark. So heftig.
Da ist nichts mehr mit:
"Reiß dich mal zusammen."
Auch nicht mit:
"Einfach weitermachen,
du bildest dir das
alles nur ein.
Wird schon irgendwie gehen."
Von wegen Einbildung.
Soweit ist es schon gekommen.
Echt jetzt.
Kein Scherz.
Ich hatte Angeln zu meinem Hobby machen wollen.
Auch dieses kann ich
nicht mehr ausüben.
Wo nun dieser Haken
herum lag,
dass er in meiner
Ferse gelandet ist,
ich hab keine Ahnung.
Ich fand nur erschreckend, dass ich dreimal
aufgetreten bin,
bis ich nachgesehen hatte.
Soviel zur Einbildung.
Es ist keine Einbildung.
So schmerzhafte
wie das war,
so schmerzhaft ist
die PEM.
Und die PEM brach
an diesem Sonntag
wieder über mich ein.
In diesem Fall
wünscht man sich
einen Angelhaken.
Den kann man entfernen
und der Schmerz lässt nach.
Eine PEM kommt und bleibt.
So lange sie will.
Man kann sie
nicht rausziehen.
Es ist ein Crash.
Nichts geht mehr.
Ich kann nicht mehr.
Schmerzmittel
und Ruhe halten.
Mal wieder.
Bloß nicht bewegen.
Das ist der Preis
für eine Stunde Geselligkeit.
Nicht bewegen,
ist leichter gesagt als getan.
Ich zitter am ganzen Körper.
Innerlich.
Zitter vor Kälte
und vor Schmerz.
Diese besch...eidene Kälte. Unbeschreibliche Kälte. Eiskalt.
Es fühlt sich an,
als würde mir
niemals wieder warm.
Nach einiger Zeit
fängt das Schmerzmittel
an zu wirken.
Minimal.
Niemals schmerzfrei.
Mit Decken
und Wärmflasche
kommt auch langsam
Wärme an.
Die dann schnell umschlägt
in erhöhte Temperatur.
Das Thermometer zeigt
38,5°C.
Es fühlt sich an wie 40°C +
Heiß und kalt.
Im Wechsbad der Gefühle.
Mit Decke zu warm.
Ohne, zu kalt.
Naja, das
und alles was ich fühle
ist aber auch alles.
Symptome.
Keine Beweise.
Nichts nachvollziehbares.
Zum Leben zu wenig.
Zum Sterben zu viel.
EKG, Puls, Atmung sowie Sauerstoffversorgung,
alles bestens.
Unglaublich.
Ich habe Druck
auf der Brust.
Schmerzen beim Atmen.
Die Arme und Beine
möchte ich und kann ich
nicht bewegen.
Jede noch so kleine Muskelkontraktion
schmerzt zusätzlich.
Alles sticht, alles brennt.
Innerlich verbrenne ich, äußerlich ist die Haut kalt.
Ich fühle
wie meine Gliedmaßen
zittern.
Zu sehen
ist überhaupt nichts davon.
So unbeschreiblich
wie diese Symptome sind
und so unheimlich heftig
die Einschläge,
so unbekannt ist diese Erkrankung.
~~~
Jetzt bleibe ich liegen
und freue mich auf eine bezaubernde Adventszeit.
Denn eins ist sicher:
Wenn Jesus nicht wäre,
wäre ich
schon lang nicht mehr.
Aber er hat einen Plan.
Und ihm vertraue ich.
Er überrascht mich immer wieder aufs Neue.
Mit lauter kleinen Dingen
die Freude machen.
Maria und Josef
machen sich auf den Weg.
Die Hirten
hüten ihre Schafe.
Die Tiere sind im Stall.
Fortsetzung folgt.
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