Immer diese kalten Füße ...

 

Für zwei gute Tage
bezahle ich nun schon mit dem Dritten.
 
Oh wie habe ich
Freitag und Samstag
genossen.
 
Das Wetter
spielte auch mit.
Ich habe ein paar
Besorgungen gemacht,
das Grab meiner Eltern
gerichtet und
hatte am Samstag
trotzdem noch die Kraft
eine Freundin
zu besuchen.
 
Einen Moment lang
spielte ich sogar
mit dem Gedanken,
auf die Frage:
"Wollen wir zusammen
Essen gehen?"
mit "Ja."
zu antworten.
 
Doch nach kurzer Überlegung,
spielten zwei Optionen
nicht mit:
1. Es wäre unvernünftig,
weil ich weiß,
dass dies definitiv
zuviel für meinen Körper ist.
 
Und
 
2. Meine Zähne.
Etwas Kauen,
geht leider noch
gar nicht wirklich.
 
Warum ich
trotzdem überlegte?
 
Die PEM
bleibt nicht aus.
Sowieso nicht.
 
Bei dem was ich
alles gemacht hatte,
konnte es
nicht anders sein.
Setze ich also
noch einen
Aktionspunkt
obendrauf?
Oder lieber nicht?!
 
Die PEM kommt.
So oder so.
Sie gehört nun dazu.
 Zum Leben.
 
Am Sonntag
war es dann soweit.
Matschig in der Birne.
Kraftverlust.
Weniger als erwartet,
aber eben da.
Am Nachmittag
kamen dann Kopfschmerzen hinzu.
Starke, stechende Kopfschmerzen.
Liegen, Ruhe.
Dunkel.
 
Am Montag waren die
Kopfschmerzen weg.
Dafür hat die
Schwäche zugenommen.
Kraftverlust in Armen und Beinen.
Herzrasen
sobald ich in
eine aufrechte
Position kam.
 Schweißausbrüche.
Fieber.
Nicht hoch,
aber spürbar.
Erschöpfend.
 
Muskelschwäche.
Als ob der Körper alle unwichtigen Körperteile auf Notstrom stellt, damit im Rest
der Betrieb
am Laufen gehalten werden kann.
 
Am Laufen?!?
Lustiges Wortspiel.
 Laufen geht mal wieder kaum.
 
Die Beine vibrieren.
Da sieht man
natürlich nichts von.
 
Es fühlt sich an,
als wolle der Körper
mir sagen:
"Die sind noch da.
Fühlst du die noch?!"
 
Danke dafür.
 
Diesmal verlagert sich der Schmerz auf die gerade schwächste Stelle meines Körpers.
Meinen Mund.
 
Kiefer. Zähne.
Gaumensegel,
welches noch
ein Stückchen
offen ist.
 
Alles saniert.
Alles in Ordnung.
Gut zu wissen.
Sonst würde ich
daran Zweifeln.
 
Es ist alles
mal wieder
nur die PEM.
 Nur Symptome.
 
Aushalten.
Durchhalten.
Augen zu und durch.
Im wahrsten Sinne
des Wortes.
 
Wir haben Dienstag.
Den dritten Tag
nach Belastung.
Schöner Belastung,
aber Belastung.
 
Die Nacht war scheußlich.
Schmerzerfüllt
und mit ständigen Wachphasen
durchzogen.
 
Heute morgen dann,
kalte Füße.
Keine normalen
kalte Füße.
PEM-Füße
würde ich sie bezeichnen.
 
"Zieh dir doch
Socken an!"
 
Bei diesen
kalten Füßen,
die zu fetten,
kniehohen
Eisstiefeln werden,
in Minuten,
helfen keine Socken.
 
Mir persönlich hilft
dann nur
Feuerwärme.
 
Also Ofen an.
Wärmflasche geht auch, aber ...
 
Wärmflasche oder Dinkel- und/oder Kirschkernkissen,
machen nur
auf der Stelle warm,
wo sie liegen.
Die umliegenden
Bereiche
bleiben kalt.
 
Die Wärme
breitet sich nicht aus.
 
 Meine Beine
haben schneller
die Wärme
aus den Kissen
gezogen,
und diese sind
wieder kalt,
als dass
meine Beine
warm geworden sind.
 
Auch ein Ratschlag,
den ich
immer wieder
gerne bekomme:
"Dann beweg dich
doch einfach mehr."
 
Vielen Dank
auch dafür.
 
Genau da
liegt das Problem.
 
"Aber du hast dich
Freitag und Samstag
auch bewegt."
 
Richtig.
Das ist die moderate Form von ME/CFS.
 
Moderat.
Der hellste Streifen.
 
Ich kann mich
[GOTT SEI DANK]
noch bewegen.
Ab und zu.
 
Dank der Medikation
für/gegen Rheuma
und Sarkoidose,
einer ausgedehnten
Antibiose
und noch dem
ein oder anderen
Ergänzungsmittel
geht es mir
tatsächlich besser.
Langsam, aber besser.
 
Ich habe die Hoffnung
auf 'gute Tage'.
 
Immer im Bewusstsein, dass die PEM jederzeit den Ausknopf drückt.
 
Dann kann ich mich eben nicht mal einfach so mehr bewegen.
Das geht dann nicht.
 
Auch,
wenn es
am Tag zuvor ging.
 
Nach den
zwei guten Tagen,
hatte ich
gestern viel vor.
 
Nun habe ich
vielleicht
Morgen viel vor.
 
Oder erst
nächste Woche.
Mal schauen.
 
Ich werde auf
meinen Körper
hören müssen.
 

 
 
 
 
 
 

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