Entspann dich mal

Bleib mal locker.
Entspann dich mal.
Immer cool Baby.

Sprüche wie diese
haben genau eine Wirkung.
Nämlich genau das Gegenteil
von dem, was sie in Worte fassen.


So oder so ähnlich fühle ich mich,
Wenn ich gefragt
oder mir geraten wird:

Machst du denn auch
genug Pausen?
Pausen sind so wichtig.

Mach doch mal Yoga,
Qui Gong oder progressive Muskelentspannung. 

Gönn dir doch mal.

Ja! 🤬 Mache ich.
Habe ich auch verstanden.
Praktizieren ich sogar. 
Auch regelmäßig.
Quasi kontinuierlich. 

Es kommt aber ja nicht allein
auf Pausen an.

Fachlich würde das
korrekte Verhalten
Pacing heißen.



Auf das richtige Tempo
kommt es an.
Die Geschwindigkeit
steht ganz vorne.
Alles geschieht langsam
Aktion, Reaktion und Entspannung.

Alles!

Das ist die Kunst,
die jeder Betroffene
beherrschen sollte.

Ich habe noch
niemanden kennengelernt,
der dies erfolgreich
hinbekommen hat.

Sehrwohl kenne ich Menschen
bei denen die Symptome
und Beschwerden der 
Vergangenheit angehören.

Sie sind gesund.
Wieso, weshalb, warum?
Kann niemand sagen.

Ich für meinen Teil
stelle täglich fest,
dass meine Struktur
immer noch nicht
ausgewogen ist.

Für die einen
liege ich die ganze Zeit nur rum.
Für die anderen mache ich zu viel.
Bin zuviel in Aktion. 

Für mich selbst,
habe ich ein gutes Gespür
entwickeln können,
zu erkennen,
wann ich Pause machen sollte. 

Klingt ja schonmal ganz gut.

Leider lässt sich dies
nur selten rechtzeitig verwirklichen.

Es gibt Tage, an denen
klappt das ganz gut.

Und dann?
Dann kommt nur eine
unvorhergesehene
Sache dazwischen.

Und dann?
Dann habe ich mich überfordert.
Dann bin ich krank.
Dann brauche ich
mindestens 2-3 Tage 
um mich zu erholen.
Dann,  genau dann
"liege ich nur rum".

Das allein ist ein Erfolg.

Schließlich war ich letztes Jahr
noch nicht so erfahren
und habe mich immer weiter
in die Verschlechterung manövriert.
Damals brauchte ich
ein bis zwei Wochen
um mich zu erholen. 

Heute kenne ich wenigstens
verschiedene Grenzen.

Um das mal aufzuschlüsseln.

Wenn ich etwa 1 Stunde
für etwas einplane, brauche
ich etwa 1,5 Std. Pause.
(das bedeutet waagerecht zu liegen!)
Klappt das,
komme ich ganz gut durch den Tag.

Dann kann ich wieder
für etwas eine Stunde
etwas unternehmen
und brauche im Anschluss
wieder Pause.

Man bedenke:

Umso höher die Belastung,
umso kürzer die Dauer
und umso länger die Pause. 

Ein Tag hat 24 Stunden.
Acht davon schlafe ich
in der Nacht.
Etwa eine am Tag.
Bleiben 15 Stunden.

Eine Aktivität und eine Pause
= 2,5 Stunden

Bedeutet:
Maximal sechs Aktivitäten?!

Sollte man meinen.

Stimmt aber so nicht.
Denn zur Aktivität zählt auch:
Aufstehen
Körperpflege.
Mahlzeiten.
An-bzw. Umkleiden.
Gespräche führen.
Notdurft verrichten.
Wach sein.

Dafür allein geht mal locker
die Energie für 3 bis 4 Aktivitäten
bei drauf. 

Das,
worüber kaum jemand
nachdenkt,
weil es automatisiert passiert,
das alles zählt schon zur Belastung.
Zur Anstrengung.

Bleibe  also 2  bis 3Aktivitäten?!

Mal schauen.

Ein Arztbesuch? 
Hinfahrt, Anmelden, Warten,
Gespräch führen,
Untersuchungen passieren lassen,
Rückfahrt.

Selten unter einer Stunde.
Sehr selten ohne Emotionen.

Ein Besuch bei oder von
einer Freundin?
Eine Stunde? 
Ich bin eine Frau.
Lächerlich.

Ich versuche es ja.
Trotzdem möchte ich dann nicht
auf die Uhr schauen
und sagen:
"Jetzt muss ich dich
leider unterbrechen.
Du darfst noch austrinken,
aber dann musst du gehen, 
ich brauche Pause."

Wie schnell solch eine Stunde
vorbei ist,
brauche ich wohl
niemandem erzählen.

Seelenpflege.
Ganz wichtig um gesund zu werden.

Das größte Gift hingegen ist Stress.
Und wie ich gelernt habe,
steht mein Körper
unter Dauerstress.

Auch bedingt durch Vorerkrankungen.
Sowie durch Hochsensibilität.
Was keine Erkrankung ist.

Abrr eine ganz üble Kombi.

Also gebe ich mir weiterhin Mühe.
Ich versuche meinen Alltag
so gut wie möglich zu planen.

Auch wenn ich dabei oftmals
gegen eine Wand laufe. 

Damals hab ich versucht 
mit Gewalt hindurch zu kommen.
Das endete dann ungefähr so.


Heute bremse ich kurz vorher ab
oder pralle nur leicht gegen.

Dann nehme ich Anlauf
und irgendwann
schaffe ich es drüber.

Ganz bestimmt.








Kommentare

Beliebte Posts