Übertreiben?Was ist das?
Urlaub
Kann man das noch Urlaub nennen?
400km von 440 gefahrenen Kilometern
habe ich geschlafen.
Es hat mit dem, was Urlaub mal für mich war,
nichts mehr zu tun.
Als ich die heutige Story von N. Grams sah,
dachte ich:
“Genau so.
Sie spricht mir (wieder Mal)
einfach aus dem Herzen”
Nachdem wir nun ein paar Tage (3)
von zu Hause weggefahren sind
und ich gestern endlich in der Lage war
mich etwas zu bewegen, darfst du raten,
was ich gemacht habe.
Übertrieben?
Tja, da liegst du vollkommen richtig.
Nicht gezielt.
Nicht mit Absicht.
Nein.
Und was ist bitte übertreiben?
Oder?
Ich habe lediglich einen kleinen Stadtrundgang,
mit vielen Pausen gemacht.
Langsames Gehen, Pause machen und
immer im Begriff sich selbst an
Tempo und Ruhe zu erinnern.
Wo und wann bitte
habe ich nun übertrieben?
Ich habe doch alles richtig gemacht.
Oder?
Das, was ich früher bei Ankunft nach lager Fahrt
als Willkommensgaängelchen
in den Urlaub gemacht habe,
konnte ich nunmehr am dritten Tag bewältigen.
Als Tagesausflug!
Mit dem Ergebnis,
heute zu nichts in der Lage zu sein.
Ich fühle mich ungelogen so,
wie Frau Grams es beschreibt.
Schmerzen, Gelähmt im Kopf, Unbeweglich,
ein bissl als hätte mich jemand verprügelt.
Bei ihr war es ein Frisörbesuch.
Bei mir ein Spaziergang.
Ich übertreibe in meinen Ausführungen?
Nein.
Das tue ich nicht.
Leider.
Meine Hände und Füße weigern sich,
das zu machen was sie sollen.
Sie sind kraftlos und verunsichern mich.
Wie gut, dass die Tasten der neuen Tastatur
sehr leicht zu drücken sind.
Ich brauche sie nur leicht zu berühren.
Das ist von Vorteil.
Auch etwas,wo ich mir früher
nie Gedanken drum gemacht habe.
Heutegehört es zum
Lösungorientiertem Verhalten.
Nicht Aufgeben,
sondern weitermachen.
Das Frühstück.
Ein Kraftakt.
Schön Frühstücken geht anders.
Und wieder hat es zur Folge,
dass wir unseren Urlaub früher abbrechen.
Was sollen wir noch hier?
Geld dafür bezahlen,
dass ich im Bett liege
und gegen die Decke starre?
Nein Danke.
Dann lieber heute die Rückfahrt antreten
und Morgen noch einen
sonnigen Tag zu Hause verbringen,
bevor der Regen wieder einsetzt.
Regen tut mir bekanntlich nicht gut.
Aber der kommt.
So der Wetterbericht.
Ich wünsche mir Urlaub.
Urlaub von meiner Erkrankung.
Einen Tag Pause.
Bitte.
Nein, so hab ich mir mein
Rentendasein gewiss nicht vorgestellt.
Es ist eben keine Rente.
Es ist Erwerbsminderungsrente!
Oder wie mir neulich ein “echter” Rentner entgegnete:
“Du gehörst nicht zu uns Rentnern!
Du bist ja nicht echt.
Hast du dir nicht verdient.”
Oha.
Ich bin ebenfalls der Meinung,
das hier nicht verdient zu haben.
Ich habe es mir auch nicht ausgesucht.
Naja.
“Dann könnt ihr ja jetzt einfach
außerhalb der Saison fahren.”
haben sie gesagt.
“Ist doch ein großer Vorteil.”
Oh ja.Wahnsinn.
Wie bitte?
Ich jammere schon wieder?
Nein.
Ich Stelle dar.
Ich lege offen.
Ich beschreibe.
Das,
was Long-Covids und ME/CFSler erleben.
Und nicht mehr erleben.
Auch,wenn wir es mal schaffen
in den URLAUB zu fahren.
In den Urlaub fahren,
bedeutet noch lange nicht Urlaub zu haben.
Wir haben keinen Urlaub.
Die Erkrankung ist 24/7.
Trotzdem bin ich froh und dankbar
weg gewesen zu sein.
Ich habe andere Ausblicke genießen dürfen.
die er sonst kaum hat.
Weil er arbeitet.
Weil er mich versorgt.
Weil er für uns sorgt.
Weil er da ist.
In guten und in schlechten Zeiten.
Ich bin so dankbar,
dass er dies alles mit mir durchsteht.
Amen.
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