Zeitsprung

 Und schon wieder
sind zwei Tage vergangen.
Man könnte meinen:
Krankgeschrieben
zu sein bedeutet,
alle Zeit der Welt zu haben.
Es dürfte einen Zustand
von Langeweile oder
"die Zeit vergeht so langsam"
haben.


Doch dem ist nicht so.
Im Gegenteil.
Die Zeit vergeht wie im Flug.
Erst am Montag habe ich
wiedermal ein Art
"Zeitsprung" erlebt.
Der Tag war einfach vorbei.

Und wenn ich überlege,
was an dem Tag alles war
oder passiert ist,
ich unternommen oder
geleistet oder erlebt habe,
dann war das nicht viel.

Im Gegenteil.
Da der Sonntag
so anstrengend war,
habe ich mir Montag
viel Ruhe "gegönnt".
Angetan trifft es eher.

Erholung.
Kraft sammeln.
Um wieder zu funktionieren.
Sonst nichts.


Ich hätte nicht
für möglich gehalten,
dass ich mir mal
das Gefühl von Langeweile
wünschen würde.

Und wenn ich mir
zudem überlege,
was ich früher,
alles geschafft,
gemacht, erledigt und erlebt,
gestaltet und unternommen,
bewältigt und gearbeitet habe,
um überhaupt
an den Punkt zu kommen
"ich muss mal ausruhen",
dann war das
ein anderes Leben.
Es hat mit dem
derzeitigen "Zustand"
nichts zu tun.

Es gibt keine Worte dafür,
zu beschreiben,
was in meinem
Körper passiert.
Und wie soll es
jemand verstehen,
wenn ich es selbst
nicht begreife?!

Gestern Abend war ich
in einem Biergarten.
Biergarten finde ich toll.
Geschlossene Räume ...
Mit vielen Menschen ...


Biergarten also. 
Man ist draußen.
In geselliger Runde.
Genießt Zeit zusammen.
Isst und trinkt.
Schön.

"Ein kleines Wasser bitte."
Und das war schon genug.
Ein kleines Wasser.
20 Minuten später.
Der Tinnitus wurde laut.
Ich hörte den ganzen
Biergarten reden.
Die ganze Zeit.
Alle.

Dementsprechend
verstand ich sehr wenig.
Ein unbehagliches Gefühl.
Ich habe mich so gefreut,
liebe Menschen
wiederzusehen.



Jedoch genießen
geht anders.
Ich konnte nicht
wie ich wollte.
35 Minuten später,
die Hüfte brennt.
Das piepen im Ohr
macht mich verrückt.

Kein einfacher Tinnitus. 
Ein Ton, der so laut wird,
dass ich gar nichts
 hören kann.
Nicht lang, 
Aber unerträglich,
bis schmerzhaft.

45 Minuten später.
Ein kurzes Gastspiel.
"Ich wünsche noch
einen schönen Abend."
Aber ich war dort.
Immerhin.

Wie nennt man das noch?
Seelenpflege?!


Kommentare

Beliebte Posts