Aber man sieht doch gar nichts.

Gestern las ich einen Text im www.
Autor unbekannt.
Diesen habe ich kopiert,
angepasst, einiges hinzugefügt
und ein wenig verändert.


Für alle, die mit
unsichtbaren Krankheiten 
leben müssen und
sich selten verstanden fühlen.

Ein Lieblingszitat eines 
(Nicht meines!) Hausarztes war:
′′Es kann nicht wirklich
so schlimm sein,
wenn Sie noch arbeiten
und alles tun, was Sie tun."

Ich habe ihm gesagt,
dass ich nicht wusste,
dass ich eine Wahl hatte.

Jahre im Schmerz,
müde und die vielen
Veränderungen in mir
ohne ersichtlichen Grund.


Alles vor anderen verbergen,
so tun, als ob alles geht;
bis es nicht mehr funktioniert.
Egal wie stark du sein willst.

Dann, Jahre später
kommt der Moment,
in dem sie dir sagen was du hast.

Direkt mit dem Nachsatz:
"Alles nicht so schlimm.
Zwar nicht heilbar,
aber 'nur' etwas
womit man sehr alt werden kann.
Sie müssen nur ihr Leben anpassen."


Wie bitte? Nur?
Ihr Leben der Krankheit anpassen?
Auf wieviel muss ich verzichten?
Vielleicht nicht sofort,
jedoch sicherlich irgendwann?
Wer legt fest wann es 'schlimm' ist?

Aber ok. 
Machen ja alle so. 
Also komm damit klar.
Nimm halt die Medikamente
und mach einfach weiter. 

Du hast gemischte Gefühle:
Du weißt endlich, was du hast,
aber wie gehst du damit um?

Mangelnde Ermutigung.
Verharmlosung.
Sich hinlegen wollen.
Medikamente nehmen.
Erst nur am Morgen.
Mittlerweile dreimal täglich
und bei Bedarf in der Nacht.
Der Nachttisch gleicht einer Apotheke.

Dann die täglichen Aus- bzw  Ansagen:
" Warum bist du so fett geworden?", 
"Ich habe diese tolle Diät."
"Wenn du einfach mal
trainieren würdest."
"Sport. Mach mal mehr Sport. "
"Trinkst du eigentlich genug?"
"Warst du damit mal beim Arzt?"
"Wenn du die Kügelchen nimmst..."
Und die Werbung macht nichts anderes.
...


Stille und unsichtbare
Krankheiten existieren.

Wenn du eine
unsichtbare Krankheit hast,
ist es schwierig,
aus deiner Perspektive
mit ignoranten Menschen
zu argumentieren.

Das Leben nimmt viele Wendungen!!!
Ich bin es leid, gesagt zu bekommen:

"Hast du das denn ausprobiert?"
"Hast du dies gemacht?"
"Da kann man halt nichts machen."
"So schlimm ist das ja alles nicht."
"Iss halt gesünder oder viel weniger!"
"Du musst mehr Tee trinken."
"Du musst dich mehr bewegen,"
dann wird das schon wieder."
"Meinst du nicht,
du bildest dir das alles nur ein?"
"Du lässt dich hängen.
Du musst mal wieder ..."

Nein!
Ich muss aushalten. 
Jeden Tag.
Ich kämpfe jede Stunde.
Ich genieße jede Minute,
die es mir mal besser geht.
Ich bewege mich
im Rahmen meine Möglichkeiten.

Und ja!
Ich habe es versucht und
versuche weiterhin herauszufinden,
was mir gut tut.
Womit es mir besser geht
und was das ein oder
andere Symptom verringert.

Ärzte sagen, 
dass diese Krankheit(en) für immer sind.
Das ich nicht heilen werde.

Umso dankbarer bin ich
Jesus zu kennen.
Zu glauben, dass er
meine Seele geheilt hat.
Er ist mein Halt, meine Stärke
und meine Hoffnung.
Durch seinen Tod bin ich gerettet.
Durch seine Vergebung geheilt.

Krank ist 'lediglich' mein Körper.


Ich gebe nicht auf.
Ich möchte anderen deutlich machen:

- Ein Nickerchen wird mich nicht heilen, aber es wird mir helfen.
- Ich bin nicht faul,
ich nehme Medikamente
um durch den Tag zu kommen. 
- Ich bin nicht wütend,
jedoch manchmal nervös
vor Schmerzen.
- Ich kämpfe täglich mit
Schmerzen,
Bewegungseinschränkungen,
Müdigkeit und der
Kritik meiner Umwelt.

Das ist frustrierend.

Auch frustrierend ist,
wenn mich die Leute ansehen
und sagen:
′′ Es kann nicht so schlimm sein;
du siehst gut aus ′′.
"Jetzt bist du aber wieder gesund.
Man sieht dir ja gar nichts mehr an."

Auf diese Aussage denke ich mir:
"Reicht es nicht, krank zu sein?
Wenn ich jetzt auch noch
sch... aussehen würde,
wäre ja ganz blöd."

(Tatsächlich einmal gesagt.
Mein Gegenüber:
"Aber dann hättest du Mitleid!!!"


Ich möchte gar kein Mitleid.
Akzeptanz wäre schön.
Besserwisserei,
ständig vermeintlich gute Ratschläge
und Vorverurteilungen weglassen,
wäre toll.

Trotz der Tatsache,
dass mein Körper mir überall
Schmerzen beteitet,
sehe ich 'natürlich' gut aus.
Versuche ich gut auszusehen.


Es sind ′′ unsichtbare ′′ Krankheiten.

Diese Krankheiten beeinflusst mich:
körperlich, geistig und emotional.

Deshalb habe ich nicht unbedingt
eine psychische Erkrankung.
Psychologische Unterstützung hingegen kann sehr hilfreich sein,
mit dem ganzen Dilemma
leben zu lernen.

Viele Autoimmunerkrankungen
werden nicht gesehen.
Wer eine hat, fühlt sie.

Unsichtbare Kranheiten.

Sie sind da.
Stiller, ständiger Angriff,
Meist besonders schmerzhaft.


Wie diese heißen?

- Morbus Crohn
- Hashimotos Thyreoiditis
- Gräberkrankheit
- Depression
- Angst
- Autoimmunerkrankung
- Polyzystisches Eierstocksyndrom.
- Rheumatoide Arthritis.
- Chronische Schmerzen
- Endometriose
- Multiple Sklerose
- Myasthenia Gravis
- Lungenhypertonie
- Lipödem 
- Chronisches Müdigkeitssyndrom
- Diabetes
- Fibromyalgie
- Raynaud und Sklerodermie
- Lupus
- Neuralgie des Trigeminus
- Epilepsie
- Krebs
- Hyperthyreose
- Hämochromatose
- Sarkoidose
- Achalasie
- Small Fiber Neuropathie
- Polyneuropathie
- Borreliose
- Morbus Scheuermann
- Morbus Menière
- Neuritis vestibuläres 
- Migräne
- COPD/Asthma/Lungenemphysem
- Syringomelie
- Post Covid
- ME/CFS
 
Bei den 'fett' gedruckten,
habe ich nachweislich hier gebrüllt .

~~~

Ist denn immer alles gleich?

Nein.
Natürlich nicht.
Jede Krankheit ist
wie jeder Mensch 》individuell. 
Jede Krankheit ist
im Verlauf unterschiedlich
und hat unterschiedliche Angriffsflächen. 

Jeder Mensch wird
individuell mit Therapien
und Medikamenten
und dem Umgang
der Kranheit/en eingestellt.

In einem Meer von Medikamenten
soll das richtige und wirksame
erstmal gefunden werden.
Jeder Körper reagiert anders.

So kann der eine
gut damit leben
und der andere nicht.

Deshalb ist man nicht schwach,
ein Weichei oder ein Sensibelchen.

Jedes Medikamente wirkt anders.
Es gibt Nebenwirkungen
und ggf. Wechselwirkungen. 
Auf die Dosis kommt es an. 
Die meisten Krankheiten
verlaufen in Schüben.

Und dann zeigt ein Medikament
plötzlich keine Wirkung mehr.
Man ist resistent.
Dann muss ein neues gefunden werden. 

Selten wird der ganze Körper betrachtet.
Ein Arzt = Ein Krankheitsbild. 
Mehrere Krankheitsbilder = mehrere Ärzte.
Jeder macht sein Ding.

Und die, die aufs Ganze schauen,
muss man selbst bezahlen.
Dafür fehlt das Geld.

... 

Gesundheit ist leider nicht käuflich.







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