(K)ein Tag wie jeder andere
5.30 Uhr, die Nacht ist vorbei. Nein, ich stehe nicht jeden Morgen so früh auf, aber heute ist nichts mehr zu machen. Die Nacht war durchwachsen. Also mache ich mir mein Frühstück. Bestehend aus einem Brötchen und einem Lungobarista mit Milch. Es ist Samstag. Noch alles sehr ruhig. Also lege ich mich nochmal auf mein Sofa.
9.15 Uhr Ein plötzliches Hungergefühl "Fressflash". Dann wird mir heiß und kalt. Ich kann es nicht einordnen. Na ja, mache ich mir halt nochmal Frühstück. Das gleiche wie heute früh.
Das war keine gute Idee. Ich ließ es mir nochmal "durch den Kopf gehen", legte mich hin und mir wurde eiskalt.
Frieren und Schwitzen gleichzeitig, ein Ding der Unmöglichkeit, aber so war es. Die Beine schwer wie Blei. Sensibilitätsstörungen, ein Mix aus Taubheitsgefühl und einem permanenten Kribbeln in den Beinen. Ich bin sicher, ich bin hochsensibel. Na und? Auch diese Menschen gibt es. Und so wie ich diese Sensibilität aushalten muss, muss meine Umgebung mich aushalten. Wieder das Gefühl, da muss etwas in den Magen. Also mache ich mir Haferflocken, Haferschleim. Das klappt eigentlich immer ganz gut. Diese blieben auch drin.
Zugedeckt und mit einem heißen Dinkelkissen an den Füßen und einer Vomex schlief ich ein.
Gegen 14 Uhr wurde ich wach. Schwindel, Reflux, immer noch schwere Beine, ein unfassbar lauter Tinnitus und immer wieder fällt das rechte Ohr ganz aus.
Schmerzen habe ich nicht wirklich. Die linke Hüfte meldet sich zwar, aber nicht wesentlich. Heiß und kalt wird mir immer noch. Kaltschweiß auf der Stirn. Ich fühle mich schwach und krank. Ich möchte nicht reden müssen und denke nur: Es geht wieder vorbei. Wie so oft. Es wird einfach wieder vorbeigehen. Wie kann es einem nach so einem schönen Tag, wie ich ihn gestern erleben durfte, so schlecht gehen?
Ich habe keine Kopfschmerzen. Aber der Kopf spielt verrückt. Keine schnellen Bewegungen. Ist das Schwindel? Selbst im Liegen fühlt es sich an, als würde ein Tornado hindurch fegen. Immer rund und immer rund. Aber auch das Gefühl geht wieder vorbei. Irgendwann. Mal schneller, mal langsamer. Ich will das nicht mehr.
Dabei dachte ich gestern noch: Es geht besser. Viel besser. Wenn es so bleibt, ist es doch gut. Damit kann ich was anfangen. So funktioniert doch alles wieder. Ok, nicht alles, aber damit könnte ich leben. Und arbeiten. Wie gern würde ich wieder arbeiten. Aber so wie heute? Unvorstellbar. Heute bin ich froh, wenn ich auf dem Weg in die Küche nicht im Flur liege.
Also mache ich mal wieder nichts. Ein paar Schritte vor der Tür. Zu mehr reicht es heute nicht. Warum? Ich habe keine Erklärung.
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