Mein Alltag

 


Mein Alltag besteht z.Zt. darin
Arzttermine wahrzunehmen. 
Termine zu vereinbaren und mich mit Informationsmaterial zu Long/PostCovid auseinanderzusetzen. 
Dabei habe ich festgestellt, dass ME/CFS immer wieder mitspielt. 
Die Symptome verschwimmen. 

Nichts desto trotz, Diagnose hin oder her.
Es soll ja wieder anders werden.
Ich hätte gern mein Leben zurück.
Wir lebten ein Haus der offenen Tür.
Jeder kam und ging wann er wollte.
Heute kann ich spontan kaum jemanden empfangen. Schon der Überaschungseffekt führt zur Überforderung. 

Ein kleiner Spaziergang. Mal bis zum Strassenende, mal auch eine Runde durch den Wald. Aber nicht weiter als 2000 m. 

Danach brauche ich Schlaf.
2-3 Stunden sind da normal. 

Essen zubereiten. Mal geht das gut 
Mal merke ich, dass mich das Stehen überfordert. Oder ich bin kognitiv an meiner Grenze, dann weiß ich plötzlich nicht mehr, wie ich Pfannkuchen mache oder was ich überhaupt vor hatte. 

Lesen.
Ja, aber nur wenn mein Kopf es
zulässt. Auf einer Seite schlafe ich bis zu vier mal ein. Nicht immer, aber doch oft. Dann muss ich immer wieder von vorne anfangen oder einen Teil wiederholen, um überhaupt zu verstehen was ich gelesen habe.

Besuch empfangen.
Wenn ich weiß, dass jemand kommt, gönne ich mir nach Möglichkeit sehr viel Ruhe vorher. Zuhören? Ja, aber mein Gegenüber sollte langsam sprechen, sonst kann ich nicht folgen. Reden? Ja, aber auch da muss ich auf mich achten.  Reden ist anstrengend und fordert Kraft. Der Schuss kann auch nach hinten losgehen. Dann folgt ein Redeschwall und der ist kein gutes Zeichen. 
Zudem sollten Besuche nicht zu lang sein. 
Wenn meine Familie da ist, nimmt mir das viel Druck. Dann kann ich mich jederzeit rausnehmen und hinlegen. Das ist gut zu wissen. 

Überhaupt habe ich eine tolle Familie, ohne die ich in vielem aufgeschmissen wäre. 
An dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön. ♥️

Meine Hobbys kann ich derzeit nicht mehr ausüben. Weder Würmchen baden, noch Grillaktionen, kein E-Bike fahren oder umräumen/renovieren des Eigenheims. Keine Gartenarbeit mehr und auch kein lecker Bierchen mehr trinken. 
Es schmeckt nicht mal mehr. 
Das einzige, was ich nebenbei als Beschäftigung praktiziere (wenn es meine Handkraft zulässt) ist stricken. Ich habe mir jetzt mal vorgenommen, dass ich das mag. 

Telefonieren
Telefonieren ist sehr anstrengend. Den anderen hören und derjenige sieht nicht, wann ich nicht mehr folgen kann. Die ewige Nachfrage nach Wiederholung oder Verständnisfragen,  ist nicht nur anstrengend, sondern auch sehr unangenehm. 

Körperpflege
Ja, jedoch oft Katzenwäsche. Ich kann duschen, habe es aber auf die Notwendigkeit beschränkt. Danach muss ich mich erstmal hinlegen. 

Was mir gut tut? 
Das ich selten alleine rumliege. 😄

Wärme. Keine Diskussionen. Mich nicht immer erklären müssen. Mich nicht rechtfertigen müssen.
Momente gezielten Genießens.

Mein Lebensraum ist geschrumpft. Allerdings unnatürlich schnell.
Meine Möglichkeiten sind beschränkt und doch bin ich eine Leichtbetroffene.
Die motiviert ist und sich nicht unterkriegen lässt. Auf jeden Fall nicht so schnell.

Mir ist durchaus bewusst, dass es so viele Memschen gibt, die viel schlimmer dran sind als ich. 

Hier geht es aber nun mal um mich. 
Um meine Erfahrungen.

Und davon erzähle ich mehr. 
Bis bald 







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