Perfekt unperfekt
Perfectly
♡
Imperfect
Imperfect
Ja, wenn schon, denn schon.
Halbe Sachen mache ich nicht.
Wie oft ich schon,
mit was auch immer,
in ärztlicher Behandlung war,
weiß ich gar nicht mehr.
Auf jeden Fall war es
oftmals eine Odysee.
Beschwerden,
aber kein Befund.
Schmerzen,
aber keine Erklärung dafür.
Das hat mich schon
so mache Nerven gekostet.
Letztlich wurde dann doch
meist etwas gefunden.
Seit zwanzig Jahren
Gelenkschmerzen.
Vor dreizehn Jahren
wurde dann die Diagnose
Rheuma gestellt.
Vor einem Jahr
bei einer Borreliose.
Lyme-Borreliose.
Da kam es erst zur Diagnose,
als Antikörper
vorhanden waren.
Im Nervenwasser.
Zunächst wurden
sogar diese ignoriert.
Doch wo Antikörper sind,
sind ja auch
"Angreifer", Ereger.
Also kam es,
nach über zwei Jahren
Beschwerden, zu einer
Antibiotika-Behandlung.
Erfolgreich.
Endlich.
Post-Covid
Ist allerdings neu.
Beschwerden.
Ja, jeden Tag.
Einige manifestiert,
andere treten
plötzlich neu auf.
Befunde? Diagnosen?
Eher dürftig.
Wie gewohnt.
Aber wenigsten nicht keine.
Nur meistens
nicht der Rede wert.
Vermutungen?
Ein paar.
Jedoch die unbeschreibliche Übereinstimmung
von den gleichen
Symptombeschreibungen
auf der ganzen Welt.
Egal welcher Status.
Aus welcher gesellschaftlichen
Schicht auch immer.
Das schließt eine kulturelle
oder auch
"Modeerkrankung" aus.
Wenigstens etwas.
Die psychische Komponente
wird nun erneut
in den Fokus gerückt.
Und natürlich spielt
die Psyche eine Rolle.
In allen Belangen
die sich um die
körperliche Gesundheit dreht,
fällt die Psyche ins Gewicht.
Körper und Geist
sind ja schließlich
aus einem Stück.
(Ich liebe dieses Bild)
Lediglich besteht die Tatsache,
dass sich niemand
das Virus ausgedacht hat.
Das ist ja
wenigstens nachweisbar.
Die Psyche ist nicht
die Ursache der Erkrankung.
Sie ist lediglich,
und das oftmals
nicht zu knapp,
in Mitleidenschaft
gezogen worden.
Depression,
Angstzustände,
Todesangst,
die ständige Ungewissheit
...
Das sollte auch
behandelt werden.
Warum denn nicht?!
Was allerdings ein
indusskutables Thema ist,
denn Therapieplätze
gibt es ja fast
genauso wenig,
wie Medikamente.
Die Wartelisten
bei Psychotherapeuten
sind derart lang oder
schon voll.
Also was wird bitte diskutiert?
Ob Post Covid eine ursächlich
psychische Erkrankung ist?
Meine Meinung:
Nein.
Das Virus hat die
Grunderkrankung ausgelöst.
Und das verschiedene Viruslasten
eine Rolle spielen,
die zu Post Covid führen,
wird ja schon vielfach formuliert.
Ob man psychologische
Unterstützung in Anspruch
nehmen sollte?
Meine Meinung:
Ja, warum denn nicht?!
Bei vielen Erkrankungen
werden psychologische
Hilfen angeboten.
Sei es bei Krebserkrankungen
oder MS, Parkinson uvm.
Vielleicht braucht
es nicht jeder.
Sicher nicht.
Jedoch ist bekannt,
dass Erkrankungen
etwas mit einem machen.
Es lässt einen nicht kalt.
Und die Mehrheit Mensch
hat nicht solch
ein dickes Fell,
alles mit sich
selbst auszumachen.
Und wenn ihr mich fragt,
dass bei einer Krankheit
ohne direkte Aussicht
auf Therapie,
medikamentöse Hilfe
oder gar Heilung,
der stärkste Mensch
unsicher wird,
ist für mich nur
nachvollziehbar und
absolut menschlich.
Ich habe das große Glück
diese Unterstützung
erfahren zu dürfen.
Wenn schon, denn schon.
Sind wir das
nicht alle irgendwie?
Wenn schon nicht perfekt,
dann bitte perfekt unperfekt.
Kommentare