Erstens kommt es anders ...

 

Wie ja schon fast zu erwarten war,
nach zwei Tagen, an denen es mir spürbar besser ging, hab ich dann heute übertrieben.
Ja, ich weiß, dämlich von mir.
Es fühlte sich so gut an.


Der Morgenspaziergang fing so gut an.
Die Luft, die Ruhe, der Hahn kräht, die Ziege meckert, alles prima.


Doch beim Lädle angekommen,
nur grad Brötchen und ein paar Kleinigkeiten für die Feiertage besorgen, stehe ich im Laden und muss mich erst einmal sortieren.

Ja, in fremden Läden muss sich jeder erst einmal zurechtfinden, jedoch Betroffene wissen, dass ich von etwas anderem rede.


Wenn nicht die Umgebung
an sich das Problem ist,
sondern nur als Auslöser fungiert.
Von der Geräuschkulisse mal abgesehen.
Mein Gehirn stellt einfach mal
die Denkfunktion ein.
Das Geschehen geht weiter,
nur das Denken funktioniert gerade nicht.


Ein Beispiel:
Wenn der Fernseher in einem Raum voller Menschen läuft. Du verfolgst den Film, der gerade läuft. Doch dann fällt der Ton aus.
Die Bilder laufen weiter, die Geräuschkulisse der anderen wird dir plötzlich präsent,
aber was im Film passiert weißt du nicht wirklich. Der Ton fehlt.
Dann die Ungewissheit. Kommt der Ton wieder? Oder bleibt das Bild gleich auch stehen?


Irgendwas passiert da in meinem Kopf, was so nicht hingehört. Oder besser, es passiert genau nicht, was passieren sollte.

Viele sprechen von einem "Teilzeithirn" oder "Matsche im Kopf". Ich nenne es gern "Haferbrei", weil es so zäh wirkt oder "Wackelpudding". Wobei das genaugenommen tatsächlich nochmal ein Unterschied ist.


Von Wackelpudding spreche ich, wenn ich aus dem Sitzen aufstehe und warten muss, bis der Wackelpudding im Kopf zur Ruhe gekommen ist, damit ich den ersten Schritt machen kann ohne hinzufallen.
Ich hab keine anderen Worte dafür, nenne es aber geziehlt nicht Schwindel, weil es sich nicht dreht. Es wackelt.


Naja, ist auch egal.
Auf jeden Fall war der Weg mit Einkauf zurück definitiv eine Nummer zu groß.
Völlig fertig kam ich zurück.


Liegen, nochmal kurz was essen und schlafen. Frieren, schlafen. Mit Wollmütze im Bett. Total spuky. Nach zwei Stunden habe ich meinen "Trockeneiskopf" mal warm geföhnt. Ja, ich weiß, auch spuky. Nochmal eine Stunde später schlug es dann wieder um in Schwitzen. Kaltschweiß natürlich. Husten, leichte Kopfschmerzen, Herzklopfen (wieder nichts Schlimmes, aber unangenehm), Brustschmerzen, Grippeähnliches Gefühl, Schwäche im ganzen Körper, besonders in den Beinen und Händen.

So, reicht jetzt. Aber dafür ist dieser Blog halt da. Nun verbringe ich den Tag überwiegend im Liegen. Denn nicht wie bei gesunden Menschen, die sich nach einer kurzen Ruhephase zur nächsten Aktion aufmachen können, ist es für mich unmöglich, dass ich mich heute nochmal in Bewegung setze. Das Krankheitsgefühl ist zu stark und bleibt. Lange. Sehr lange. Zu lange.
Ich erhole mich nicht mal eben.
Oder wie es eine Betroffene formulierte: 
"Jetzt bin ich für heute nun durch."


Wie nach einem Marathon. Mit dem feinen Unterschied, dass das Streckenverhältnis minimal anders aussieht:

Ich spreche von 
2,2 km, 
4400 Schritten
in knapp zwei Stunden.
Ja, inklusive Einkauf. Wow.


In der Hoffnung auf den nächsten Tag.
Dann fange ich wieder mal ganz langsam an.

Das ist nicht faul. 
Das ist krank. 

 

 

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