55. Wie es sich anfühlt?
Puhhh
Einfach mal machen?
Hab ich und bin total drüber.
Noch geht's mir den Umständen
entsprechend gut.
Allerdings möchte ich es
so beschreiben.
Ein Beispiel:
Was passiert,
wenn ein Kind übermüdet ist?
Also nicht rechtzeitig schlafen kann,
darf oder will.
Aus welchem Grund auch immer.
Es dreht auf.
Es wird albern.
Es taumelt durch die Gegend.
Es macht völlig überzogene Dinge.
Es wird leichtsinnig.
Es hat keinen zuverlässigen
Gleichgewichtssinn mehr.
Und ...
Irgendwann ist es so
unzufrieden mit sich
und der Situation,
dass es nur noch quengelt,
anfängt zu weinen
und sich letztlich
in den Schlaf heult.
Bevor es eingeschlafen ist,
geht es dem Kind nicht gut.
Zu Anfang ist es noch lustig,
doch bald wird es unangenehm.
Es wird unzufrieden.
Es fühlt sich nicht gut.
Erst tut hier was weh,
dann da, dann dort.
Es kann nicht mehr zuhören,
nicht mehr vernünftig antworten,
nicht mehr klar und logisch denken.
Es tritt ein Zustand ein,
der nicht gut auszuhalten ist.
So ähnlich fühle ich mich.
Die Symptomatik ist etwas anders,
aber es hat etwas davon.
Mit dem Unterschied,
dass ich in der Lage bin
dies zu reflektieren
und nun für mich sorge.
Soviel Ruhe wie möglich,
solang soviel Ruhe wie nötig
nicht funktioniert.
In der Hoffnung,
dass sich mein gestriger
und die künftigen Tage
nicht allzu heftig rächen werden.
Als ich schrieb,
es kommt bestimmt noch etwas
Unvorhergesehenes dazu,
hatte ich keine Ahnung,
was da noch alles kam.
Der Tag war ausgefüllt.
Ich war elf Stunden unterwegs.
Was für Kräfte man doch mobilisiert,
wenn’s einfach nicht anders geht.
Erstaunlich.
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