56. Der Teufelskreis

 

Heute ist Mittwoch.
Der Mammuttag Montag hängt noch nach und weitere Termine stehen an. Wirklich zur Ruhe komme ich nicht. Jedoch bemühe ich mich, die Zeiten in denen ich ruhen kann, voll auszuschöpfen.


Trotzdem bin ich überrascht, wie gut es mir gerade geht. So sehr ich mich bemühe alles richtig zu machen, so sehr schwingt die Angst mit, wieder zurückzufallen.

Da zu liegen, nicht weil ich es will, sondern weil ich nicht anders kann.

In der Hoffnung, etwas von der derzeitigen Kraft zu behalten, so dass ich mein Gehirn endlich trainieren kann, das wünsche ich mir. Und dafür bin ich viel zu oft viel zu müde.

Es ist ein Teufelskreis.
Die Schwäche, die Erschöpfung und die Konzentrationsstörungen. Dazu die völlig überzogene und unkontrollierte Nahrungsaufnahme, die aus dem Trugschluss der Energiegewinnung entstanden ist.


Als wenn der Körper sagen würde: "Los, gib mir Zucker, wenn du schon nicht richtig schlafen kannst um Kraft zu bekommen."

Um Strukturen im Essverhalten zu verändern, brauche ich die Konzentration auf das, worauf es ankommt und die Kraft, nein zu sagen. Beides habe ich gerade nicht und deshalb gelingt es mir gerade gar nicht. Das soll keine Ausrede sein. Es ist eher ein Eingeständnis.


Um Kraft zu trainieren, muss ich Herr über diese Erschöpfung und Müdigkeit werden. Genauso, wenn ich Gehirnjogging machen möchte. Kaum angefangen, schlafe ich über den Trainingseinheiten ein.
Selbst wenn ich die ersten Erfolge sehe, fange ich drei Tage später auf Null wieder an. Alles dahin. Es bleibt nichts.


Und dass reine Konzentration solch ein großer Energiefresser ist, hätte ich gar nicht für möglich gehalten.

Nächste Woche habe ich (endlich) einen Termin in einer Gedächtnisambulanz.
Ich hoffe, dass ich dort mehr erfahre über das, was mit meinem Kopf passiert ist. Und natürlich, dass mir Wege zur Selbsthilfe aufgezeigt werden.


Ich habe die letzten Monate sehr viel Zeit investiert, mir ein bestmögliches Bild von bzw. über PostCovid zu machen.

Ich habe gelesen, gelernt, begriffen und Zusammenhänge erkannt.

Doch wie geht es nun weiter?

Nun gilt es, Hilfen zu finden. Die gibt es nicht. Also nicht wirklich. Da es keine Forschungsergebnisse gibt, gibt es weder zugelassene Therapien noch Medikamente.

Und das was vermutlich hilft, wird genau aus dem Grund, dass es nicht sicher hilft, nicht von den Krankenkassen übernommen.

Und wir reden hier nicht von Peanuts.



Mal sehen, wie ich damit lerne umzugehen.

 

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